Mein 3. Monat in Bolivien
Mein dritter Monat ist nun also auch um und hatte seine Hoehen und seine Tiefen. Es gab sogar den ersten Moment, in dem ich Deutschland wirklich vermisst habe. Aber in dem Zustand, in dem ich mich befand ist so etwas normal. Dazu aber spaeter mehr. Erst einmal kommen wir zu meinem Hoehepunkt diesen Monat. Ich musste wegen meines Reisepasses zurueck in die Hauptstadt reisen. Da ich aber nicht nur einfach den Pass abholen woillte, beschloss ich mit Marcela zusammen einige Tage in La Paz zu verbringen und dementsprechend wurde also geplant.
Die Reise ging mit einer ca. 20h Busfahrt los. Wer es vielleicht nicht weiss; um nach La Paz zu kommen muss man die beruechtigte Todesstrasse abfahren. Jedoch haben wir den interessanten Teil leider mitten in der Nacht passiert, wodurch ich nichts sehen konnte. Aber die Rueckfahrt hingegen war dann umso aufregender. Mann faehrt wirklich direkt am Abgrund entlang und man fragt sich wie dort nur ein Auto draufpasst, faehrt selber aber mit einem dicken Bus dort lang.
In La Paz hatten wir ausgiebig Zeit morgens auf den Maerkten rumzuschlendern, Mittags etwas essen zu gehen und Abends zu entspannen. Es war angenehm der Hitze eine Weile lang zu entgehen. Ich habe dort Leckerein wie etwa Ispi (kleiner fritierter Fisch) und Trucha (Fischfilete) zu essen, wovon ich sehr begeistert war.
An einem Abend haben wir uns mit einer alten Freundin von Marcela getroffen und sind auf eine Technotraceparty gegangen. Endlich konnt ich wieder ein Wenig ausgelassen tanzen, was mir wirklich sehr gefehlt hat unten in Rurre.
Sonntag sind wir dann wieder frueh Morgens los mit dem Bus und konnten waehrend der Fahrt die schoene Aussicht geniessen. Dabei sind wirklich schoene Aufnahmen entstanden.
Zurueck in Rurre war es brechend heiss geworden. Jede Nacht wurde wieder zu einem Schwitzmarathon mit wenig Schlaf. Aber so ist das nun einmal in den Tropen. Ich moechte mich darueber auch gar nicht beschweren, da ihr es in Deutschland im Moment sehr kalt habt.
Nun zu den weniger erfreulichen Dingen. Die letzten zwei Wochen in meinem dritten Monat verbrachte ich damit, dass ich im Bett mit Appetitlosigkeit, Uebelkeit, Kopfschmerzen und etlichen anderen schlechten Eigenschaften lag. Laut dem aerztlichen Bericht habe ich eine samnelle Infektion mit Parasitenbefall. Mir wurden also zweierlei Tabletten verschrieben. Ein Antibiothika und ein Antiparasitum. Zum Glueck musste ich das Antiparasitum nur 3 tage nehmen, da es dermassen stark war, dass ich mich sogar einmal davon uebergeben musste. Die Parasiten sind also besiegt, eine Woche lang muss ich jetzt noch das Antibiothika nehmen und dann zur Nachuntersuchun. Dann bin ich durch. Mir geht es jetzt auch schon wieder viel besser, aber es war eine wirkliche Anstrengung die Krankheit zu kurieren. Marcela hat sich aber sehr lieb um mich gekuemmert. Einmal hatte ich aber so die Nerven voll von allem, dass ich am liebsten nach Hause gefahren waere. Aber man bekommt ja immer ein Wenig Heimweh, wenn man krank ist.
Die Arbeit hat sich kein Stueck geandert und ich langweile mich immer noch sehr stark, was nach drei Monaten wirklich schade ist.
Soweit der dritte Monat aus Bolivien.
Ich wuensche euch einen schoenen Winter in Deutschland mit reichlich Schnee und weniger Regen und hoffe hier auf die Regenzeit die im Dezember beginnt, damit die Temperaturen runter gehen.