Mein 2. Monat in Bolivien

Mein zweiter Monat in Bolivien

Nun ist also schon der zweite Monat um! Ich kann sagen, dass die Zeit doch schon schnell umgeht. Im November muss ich meinen ersten Quartalsbericht geschrieben haben und einreichen.

Obwohl nicht viel im zweiten Monat passiert ist, habe ich trotzdem das Gefühl jede Woche fehlt mir ein Tag. Sei es der Dienstag, der dann plötzlich schon Mittwoch ist oder ganz überraschend der Freitag, der das Wochenende meiner Meinung nach zu früh einleutet.

Aber das ist ja kein schlechtes Zeichen.

Kommen wir also zu den Haupteieignissen diesen Monats:

Neben zwei Versammlungen des Vorstandes, Professoren und einigen Abgesandet anderer Organisationen und sozialen Einrichtungen, war ich an einem Wochenende eine ganze Weile wandern.

Aber erstemal zu den einzelen Wochen eine Kleinigkeit:

Die fünfte Woche war es brühend heiß in Rurrenabaque. Man konnte nur schlecht einschlafen und tagsüber kaum in die Sonne raus. Wodurch sich das Leben dann doch eher in den etwas kühleren Gebäuden abgespielt hat. Abends war es jedoch immer sehr angenehm, wenn man zum Beispiel unten am “Strand” sich eine Weile entspannt oder ein kleinen Spaziergang im Zentrum gemacht hat. Ich spreche immer von Zentrum, man muss es sich aber so vorstellen, dass hier nur einige Geschäfte mehr sind, als in den anderen Teilen der Stadt. Sonst unterscheidet sich das Zentrum kaum von dem Rest der Stadt.

Da es also nun so heiß war, habe ich mich mit Marcela zusammen entschieden in ein Schwimmbad zu gehen. Das Schwimmbad besteht aus einem Becken und ist in einem Hotel integriert. Es gibt hier einige Hotels mit solchen Schwimmanlagen. Man spricht dann schon von einem Schwimmbad. Das Wasser soll verhältnissweise zu anderen Bädern sauber gewesen sein, jedoch kein Vergleich zu blitzblank sauberen deutschen Bädern. Mich störte es aber kaum.

An einem anderen Tag sind wir dann nicht mehr ins Schwimmbad, sondern an den Fluss gegangen. Da ich leider etwas länger als sonst arbeiten musste (ich sollte zu einem Lehrer nach Hause fahren, und dessen Computer in Augenschein nehmen), war es leider schon etwas spät um noch in Wasser zu gehen.

Dennoch hat mir die Kulisse aus Berghängen und dazwischen der Fluss hindurchfließend sehr gefallen. Wir saßen dort bis es dunkel wurde und habe uns etwas abseits der badenden Masse hingesetzt.

An den darauf folgenden Tagen habe ich mich ein Wenig zum lesen raus in die Sonne gesetzt und bei schönen Sonnenuntergängen die Sicht genossen. Es ist immer wieder beeindruckend, welches Farbenspiel aus Rot, Gelb und Blau man jeden Abend genießen kann. Wenn die Sonne hinter den Bergen verschwinden, dann glüht der Berg in einem rot-orange auf, verschwimmt dann in ein gold und wird umso höher man in den Himmel schaut langsam von Türkis zu einem dunkelen Blau.

Der Himmel in Deutschland ist an einigen tollen Sommerabenden zwar auch wunderschön anzuschauen, aber lange nicht in einer solchen Farbenpracht und Intensität zu bewundern. Wenn die Sonne untergeht ist mein Zimmer auch immer beleuchtet, wodurch mein Zimmer auch in einem tollen Licht jeden Abend erscheint.

In der nächsten Woche war dann endlich mal ein kleiner Feiertag angesagt. “Dia de la amistad y del amor”, der Tag der Freundschaft und der Liebe. Hierfür trifft man sich mit seinen Freunden, isst zusammen und geht anschließend feiern. Der Gastronomiekurs war dann bei Marcela eingeladen. Ich habe ihr gegen frühen Abend geholfen, ihr Restaurant vorzubereiten. Ich habe die Tische zusammengestellt und gedeckt. Marcela hatte Vormittags schon das Essen vorbereitet. Marcela hatte schon die Befürchtung, dass die Vorbereitung umsonst gewesen wäre, da nach der letzten sehr heißen Woche der Regen folgte. Den ganzen Tag hatte es sehr stark geregnet. Und nun kann ich wirklich sagen, dass ich das erste Mal richtigen Regen gesehen habe. Es war wirklich alles überschwemmt und die Regentropfen waren riesengroß, dazu dann ein Lichtspiel aus Blitzen und ab und an ein Gtöße des Donners. Aber bevor wir anfingen, hörte der Regen wieder auf und die Gäste kamen zwar verspätet, aber dennoch an. Es gab einen Nudelsalat mit verschiedenen Gemüse, dazu dann zweierlei Arten von Fleisch (Rind und Huhn) mit jeweils anderer Soßen und als Beilage Yuka und Reis. Es war also super lecker! Wie immer! 🙂 Als Nachspeise gab es dann selbstgemachtes Eis mit Sirup. Ein perfekter Abschluss! Nach dem Essen wurden dann noch Bier aufgemacht und bald ging es dann in die Discothek. Sergio war auch beim Essen dabei, jedoch nicht so ganz fit, wodurch er den Discobesuch ausfallen ließ. Ich schloss mich ihm dann an und wir gingen noch auf ein Bier zu ihm nach Hause.

Am nächsten Tag gab es eine kleine Überraschung. Die Katze (Mika heißt sie) von Marcela bekam nun endlich ihre Kinder, wodrauf ich schon einige Wochen gewartet hatte. Ich war also bei der Geburt dabei, das allerdings nicht grade das Schönste an der Sache war, jedoch habe ich nach 2 Stunden dann 8 kleine Katzenbabys in der Welt begrüßen dürfen. Das war auch eine sehr schöne Erfahrung!

In der dritten Woche musste ich eine Powerpointpräsentation erstellen, in der ich das Zentrum mit Fotos vorgestellt habe. Und dazu noch eine Weitere, in der ich einige Daten, die mir meine Chefin (Maria Edith) gab, einfügen musste. Die Präsentation war dann für den Freitag angesetzt. Ich musste dann den Beamer und die Präsentation begleiten, während Maria die ansprache hielt.

Zum ersten Mal habe ich nun das Direktorium von CIBA kennengelernt und ich konnte mich vorstellen. In der Reunión (Versammlung) wurden einge Diferrenzen zwischen Lehrerkollegium und des Direktotium ausgetauscht und man versprach sich an dem Projekt CIBA zu arbeiten. Man sprach schon von einer kleinen Kriese, da sich das Projekt kaum selber tragend konnte und nun von der Seite des Staates erwartet wurde, edukative Erfolge vorweisen zu können. Für mich war das ganze ein Wenig langweilig und dazu habe ich es als sehr unkoordiniert empfunden. Dauernt klingelte ein Handy, es gab kaum Vorbereitung und man besänftigte in vielerlei Hinsicht mit Politikfloskeln. Naja ich werde mich da nicht einmischen, da ich mich auf keine Seite schlagen möchte.

Die andere Reunión war dann mit den gleichen Protagonisten plus einigen Abgesandten anderer Einrichtungen und Vereinen eine Woche später. Dort wurde allgemein Informiert und um finanzieller Unterstützung geworben. Ich durfte wieder die gleiche Präsentation begleiten, wie eine Woche zuvor.

An dem Wochenende zuvor war ich jedoch, was mir wirklich sehr gefallen hat, wandern. Ich bin ungefähr drei Stunden durch den “Jungel”, noch kein Vergleich zum Landesinneren, jedoch auch schon jungelartig, gelaufen und habe eine wundervolle Natur bestaunen können. Das Wandern entspannt mich wirklich sehr und nebenbei ist dies auch nach dem ich in Deutschland den Sport doch ein Wenig vernachlässigt habe, sehr gut für Körper und Geist. Ich fühle mich dadurch wieder fitter und gesünder. Also in doppelter Hinsicht ein Erfolg.

Nun das war also mein zweiter Monat in Bolivien. Ich hoffe das der Herbst bei euch in Deutschland doch ein paar schöne Tage parat hat und ihr dann doch recht entspannt dem Winter entgegen gehen könnt. Bei mir ist es ja jetzt Frühling und ich freue mich schon Riesig auf die Regenzeit (der Sommer)!

Liebe Grüße und einen doch schönen Winter wünscht euch

Euer


David José Molina Vogelsang