2. Quartal bei CISAS

El COCO – Kommunikation fuer eine gesunde Umwelt

Auch das zweite Quartal bei CISAS war weiterhin spannend und vielfaeltig. Meine Aufgabenbereiche haben sich nicht grossartig veraendert, abgesehen von gelegentlichen Uebersetzungsarbeiten fuer deutsche Projektfoerderer von CISAS. So z.B. fuer das Projekt Jóvenes comunicadores sociales para la salud del ecosistema – El COCO” (Junge Sozial-Kommunikatoren fuer die Gesundheit des Oekosystems”). Seit zwei Jahren werden dieKinder und Jugendlichen des „COCO“ zum Thema Medien, soziale Kommunikation (z.B. Radio, Fernsehen, Theater) Gesundheit und Umweltschutz fortgebildet. So wurden z.B. TV- und Radiospots, Strassen- und Stadtteil-Theater oder Recycling-Aktionen entwickelt um auf Gesundheits- und Umweltbezogene Themen aufmerksam zu machen. Die Resultate werden in Schulen praesentiert und in lokalen Fernseh- und Radiosendern ausgestrahlt.

A wie “Austeridad” – Genuegsamkeit

Aus Kolumbien erreichte uns diese Woche ein weiteres und damit achtes “A”, das nun das Konzept rund um “Alegremia” bereichert.

(zum Konzept “Alegremia” siehe 1. Quartalsbericht und folgender Artikel unter http://traveltonature.blogspot.com/2013/10/alegremia-in-nicaragua.html)

Neben Aire-Luft, Agua-Wasser, Alimento-Nahrung, Albergue-Obdach, Amor-Liebe, Arte-Kunst und Aprendizaje-Lernen benoetigen wir “Austeridad”: Genuegsamkeit im Umgang mit natuerlichen Ressourcen, meinen die Schueler der kolumbianischen Umweltgruppe “Puragua”. Eine wichtige Ergaenzung in Zeiten des uebertriebenen Konsums auf Kosten von Plantagen- und Fabrikarbeitern ohne Arbeitsschutz, globaler Wasserkrise, Nahrungsmittelknappheit, Verlust der Biodiversitaet etc…

 Es handelt sich um das A der “Austeridad”, das uns zeigt mit Wuerde zu leben, mit dem Gerechten und Noetigen das uns das Leben in all seiner Vielfalt bietet. Wir haben auch festgestellt, dass die Menschen in Mitten des ganzen Wohlstands des Konsumismus nicht unbedingt besser oder gluecklicher leben. Die Genuegsamkeit die wir vorschlagen, bedeutet nicht in der Misere zu leben, sondern impliziert normal zu leben, ohne die Umwelt anzugreifen, Dinge zu besitzen, ohne dass die Dinge einen besitzen.”

Umweltgruppe “Puragua

 

Muellcontainer fuer Sabana Grande

Die Praesentation des geplanten Mikro-Projektes der Kinder und Jugendlichen aus Sabana Grande, der Bau von Muellcontainern in ihrer Gemeinde, war ein grosser Erfolg. Mit ihrem Theaterstueck (siehe 1. Quartalsbericht) konnten sie Rueckhalt in der Bevoelkerung und die Unterstuetzung eines Stadtrates aus Sabana Grande fuer ihr Mikro-Projekt gewinnen. Dieser begleitete die Kinder und Jugendlichen und das Team von CISAS Anfang des Jahres zu einem Treffen mit einem Delegierten des Rathauses. Nun wird ueber die weiteren Schritte zur Umsetzung des Projektes verhandelt.

Gesunde Gaerten fuer Nicaragua

Anschliessend an das Treffen im Rathaus wurde uns ein Modelgarten des Regierungsprogramms “Patio Saludable” vorgestellt. Abgesehen von den beiden autonomen Regionen der Karibikkueste, sollen in ganz Nicaragua insgesamt 250.000 Gemuese- und Obstgaerten angelegt werden (z.B. in der Region Managua 60.000, in Río San Juan 3.000). Dabei sollen von diesem Programm eher Familien profitieren die in urbanen Gebieten leben. Sie erhalten die Pflanzen und Samen kostenlos und werden darin geschult wie sie auf wenig Flaeche biologisch Heilpflanzen und Nahrungsmittel anbauen koennen (aehnlich Urban Gardening). Nahezu alle Pflanzenbehaelter sind aus recycelten Materialien (z.B. alte Fernsehgehaeuse, Rohre etc..). Hauptziel des Programms ist es, eine gesunde Ernaehrung zu foerdern, Nahrungsmittelknappheit zu vermeiden und die Selbstversorgung der Bevoelkerung zu sichern. Gerade solange die nicaraguanische Regierung und die EU den Anbau von Monokulturen in Nicaragua weiter vorantreiben, hat Nicaragua Alternativen dieser Art dringend noetig. Unterstuetzt wird das Programm von der Food and Agriculture Organisation (FAO) der Vereinten Nationen.

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Wasserkarneval in San Carlos und Schildkroetenkinder in Jiquilillo

Im November besuchte ich Nuernbergs Partnerstadt San Carlos, die jedes Jahr ihren “Carnaval Acuático” (Wasserkarneval) feiert. Nach den Strassenumzuegen und dem Karnevalsumzug der liebevoll dekorierten Boote auf dem See, wird in der kleinen Stadt zwei Tage lang mit Theater und traditionellem Tanz aus verschiedensten Regionen Nicaraguas gefeiert.

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Als ich im Dezember fuer ein Wochenende nach Jiquilillo an die Pazifikkueste gefahren bin, bin ich genau im richtigen Moment dort angekommen. Gerade wurden am Strand kleine Schildkroeten ins Leben entlassen. Um die Eier zu schuetzen sammelt die Tierschutzorganisation „Meeresschildkroeten-Schutzverein Nicaragua“ (www.msv-nicaragua.de ) die Eier am Strand ein und laesst die Schildkroeten auf ihrem Gelaende schluepfen. Viele Bewohner Jiquilillos leben vom Verkauf der Schildkroeteneier weil es in der Region nicht viel Arbeit gibt und der Fischfang nicht genug einbringt. Die Tierschutzorganisation schuetzt die Eier und leistet Aufklaerungsarbeit. Die Buerger Jiquilillos verstehen die Problematik, muessen jedoch auch ihre Familien ernaehren. So konnte die Organisation sich mit einigen von ihnen darauf einigen, dass sie die Eier direkt an den Schutzverein verkaufen.

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