Leo & Marvin in Moshi

Moin,

der Bequemlichkeit wegen habe ich hier einfach mal den Bericht reinkopiert, den ich an meinen Förderkreis geschrieben habe, ist recht lang, aber vielleicht habt ihr ja trotzdem Lust ihn euch durchzulesen.

Liebe Grüße von Marvin und Leo aus Tansania

So meine Lieben,

hier ist nun das erste Schreiben aus Tansania.

Bevor ich allerdings von meinen ersten Eindrücken und Gefühlen berichte, möchte ich mich zunächst erst mal für eure Spenden ganz, ganz herzlich bedanken. Ihr ermöglicht mir dieses Jahr und dafür bin euch wirklich sehr dankbar. Also: Asante sana!

So, dann eine kleine Information rundum meine Mails: Bitte bedenkt bei jeder meiner Mails, dass es sich um eine rein subjektive Wahrnehmung meinerseits handelt und ich mit Sicherheit auch mal aus einem bestimmten Gefühl heraus schreiben werde. Ich werde also nicht das Leben hier beschreiben können, sondern werde euch nur meine Wahrnehmungen schildern können.

Natürlich werde ich aber mein Bestes geben, um euch einen guten Einblick verschaffen zu können, was mir hoffentlich im Laufe der Zeit, wenn ich mich immer mehr integriere, auch gelingen wird. Um das Vorhergegangene noch einmal an Hand eines Videos zu verdeutlichen, empfehle ich euch folgendes Video (http://www.youtube.com/watch?v=D9Ihs241zeg)

So nun zu meinen ersten Erfahrungen und Eindrücken vor Ort, ich versuche mich jetzt zum dritten Mal daran einen gescheiten Text zu formulieren, das Ganze fällt nämlich noch schwerer als gedacht, da es wahrlich nicht einfach ist, das Erlebte in Worte zu fassen, so dass ihr euch das gut vorstellen könnt.

Zuerst einmal kamen wir am letzten Mittwoch gegen 22h am Flughafen Kilimanjaro Airport, der genau zwischen Arusha und Moshi liegt, an. Dort wurden wir, nachdem wir glücklicherweise ohne Probleme unser Visum bekommen hatten, sehr herzlich von zwei Lehrern unserer Schule, der Natiro Secondary School, empfangen. Nach einer etwa einstündigen Autofahrt, bei der wir leider aufgrund der Dunkelheit nicht viel sehen konnten, kamen wir bei unserer neuen Bleibe an, die etwa auf 1000m Höhe am Fuße des Kilimanjaros liegt. Ein recht großes, nett eingerichtetes Haus, mit zwei Schlafzimmern mit jeweiligem Badezimmer und einem großen Wohn- und Essbereich sollte jetzt für ein Jahr unser zu Hause sein, wir waren begeistert.

An demselben Abend besuchten uns noch zahlreiche Leute, unteranderem der Schulleiter unserer Schule, um uns willkommen zu heißen. Am späten Abend fielen wir dann erschöpft, aber glücklich ins Bett.

Am nächsten Morgen richteten wir zunächst unser Haus ein wenig ein, bevor wir uns dann von unserem Nachbar das Dorf zeigen ließen, und das nötigste einkauften. Das Dorf besteht aus mehreren, einfach aufgebauten Häusern und einer Handvoll Läden, wo Fleisch, Gemüse oder ähnliches verkauft wurden. Das Fleisch hing noch im Ganzen, in dem Fall das Rind, in dem Laden, Fliegen waren zahlreich vorhanden, der Verkäufer schnitt das ein Stück ab, wog es und wickelte es im Zeitungspapier ein. Daran werden wir uns sicherlich gewöhnen müssen, was aber nicht das Problem sein sollte.

Da wir noch keine Kochmöglichkeit hatte, half uns unser Nachbar, in dem er uns etwas zubereitete, wo für wir ihm sehr dankbar waren. Am Abend kamen noch zwei junge Lehrer vorbei, die sich uns vorstellten, und die uns direkt sehr sympathisch waren. Für den nächsten Tag hatten wir geplant zusammen mit unserem Nachbar in die Stadt Moshi herunterzufahren, um Dollar gegen Schillingi einzutauschen und um ein wenig einzukaufen.

An diesem Morgen mussten wir sehr früh aufstehen, da der Dalla-Dalla irgendwann zwischen sechs und sieben runter nach Moshi Town fuhr, und wir diesen Bus bekommen mussten. Herrlich, diese ungefähre Angabe, wann denn der Bus kommen werde. Steht im völligen Gegensatz zur deutschen Genauigkeit, und steht für die tansanische Gelassenheit, die uns in den darauffolgenden Tagen noch des Öfteren begegnete, dazu aber an späterer Stelle mehr.

Im Bus wurden uns dann erst mal die vorderen beiden Plätze angeboten und wie auch am Tag zuvor wurden wir von nahezu jedem mit den Worten „Karibu sana Tanzania“ sehr freundlich begrüßt.

Im Laufe der Busfahrt, die bei uns im Dorf beginnt, füllte sich der Bus, der zwölf Plätze bietet, immer mehr, mindestens 17 Menschen drängelten sich in den Bus. In Moshi Town angekommen, zahlten wir für die Busfahrt und ließen uns von unserem Nachbarn Freddie die Stadt zeigen. Moshi ist eine Stadt mit etwa 200.000 Einwohnern, die sehr touristisch geprägt sein soll, da von dort aus zahlreiche Safaris und Kilimanjaro-Besteigungen starten.

Zunächst richteten wir uns einen Handyaccount und einen Internetaccount ein, da vor allem das Handy hier wohl „lebensnotwendig“ sein soll, danach zeigte Freddie uns einen neu errichteten Supermarkt, der sehr vergleichbar ist mit europäischen Supermärkten. Sehr amüsant war, dass wir in diesem Supermarkt zahreiche „Wazungo“ (also Weiße) sahen, vorher hatten wir kaum einen gesehen. Bevor wir uns auf den Heimweg machten, der Bus war wieder sehr voll, diesmal waren wir glücklicherweise mittendrin, zeigte uns Freddie noch ein Restaurant, in dem wir „Chipsi na kuku“, also Pommes mit Hähnchen aßen und eine Cola tranken, und dafür sehr wenig Geld zahlten. Geschmeckt hat es im Übrigen auch sehr gut.

Am Nachmittag probierten wir unsere Handykarten und das Internet aus. Bei der Internetnutzung bedarf es allerding einer Menge Geduld, da es sehr langsam ist. Dies ist vor allem bedauerlich, da unsere Vorgänger keinerlei Probleme mit dem Internet hatten, und wir nicht den reinsten Schimmer haben, wie wir das optimieren können, aber gut, auch daran könnten beziehungsweise müssten wir uns gewöhnen.

Warmes Wasser zum Duschen müssen wir uns selbst kochen, sobald wir die Möglichkeit dazu haben, kalt zu duschen ist leider nicht möglich, da es morgens und abends kalt hier ist, wir befinden uns n einem der kältesten Monate des Jahres. Im Laufe des Tages wird es meistens aber noch warm, bisher haben wir auch zweimal Regen miterlebt.

Freddie, von dem wir inzwischen erfahren haben, dass er als Gärtner arbeitet, saß noch recht lange bei uns auf dem Sofa, und schien irgendetwas zu erwarten, da er des Öfteren betonte, dass er gerne nach seiner Familie gucken wolle. Irgendwann kamen wir auf die Idee, dass er vielleicht auf ein bisschen Geld wartete, und wir fragten ihn. Und tatsächlich, also gaben wir ihm 10.000 Schillingi, also umgerechnet etwa fünf Euro, worüber er sich sehr freute und dann ging. Das Ganze war eine sehr kuriose Situation, und wir fragten uns, ob er uns nur geholfen hat, da er die Chance auf Geld witterte. Letztendlich war uns das aber egal, da er uns sehr geholfen hat, und wir nun einen ersten Überblick über das Dorf und über die Stadt hatten.

Am Abend kam dann noch einer der beiden Lehrer vom Vorabend vorbei, um mit uns den nächsten Tag zu planen. Auch er wollte nochmal mit uns nach Moshi, was uns sehr gelegen kam, da wir noch immer eine Kochmöglichkeit brauchten. Glücklicherweise ist am Samstag und am Mittwoch immer Markt, sodass die Dalla-Dalla öfter fahren und wir uns gegen 11 Uhr uns auf den Weg zum Bus machen wollten.

Am nächsten Morgen kam Donald, der Lehrer, erst gegen 12 Uhr, um uns abzuholen, aber uns wurde schon mehrmals gesagt, dass Pünktlichkeit hier nicht den allerhöchsten Stellenwert besitzt, unser Bus kam dann gegen halb eins.

In Moshi Town klapperten wir die Läden ab, in denen Kochmöglichkeiten verkauft wurden und vergleichten die Preise, unsere Wahl fiel letztlich auf eine Gasflasche und eine Herdplatte mit zwei Kochmöglichkeiten für etwa 120€. Donald zeigte uns noch ein weiteres Restaurant, welches in der obersenn Etage eines Hotels, also über den Dächern von Moshi lag, dort aßen wir diesmal Pommes mit Ei, ebenfalls sehr lecker. Im Anschluss gingen wir mit Donald noch auf den Markt, wo wir auch noch einige Sachen erwarben. Auf dem Markt gibt es zahlreiche Verkaufsstände aus Holz, wo alles Mögliche verkauft wird. Weit und breit sah man keine Weißen auf dem Markt, dementsprechend waren wir eine kleine Attraktion und uns wurde von allen Seiten etwas angeboten oder wir wurden begrüßt, was aber meistens sehr nett geschah.

Da unsere neue Kochmöglichkeit sehr groß ist, konnten wir auf dem Rückweg nicht mit dem Dalla-Dalla fahren, sondern orderten uns ein Taxi. Zu Hause angekommen, stellten wir erstmals fest, dass es sich immer mehr nach „nach Hause kommen“ anfühlt, wir fühlen uns von Tag zu Tag wohler.

Mit unserer neuen Möglichkeit zu kochen, machten wir uns einen Tee und die Spaghetti vom Vortag warm. Für den nächsten Tag lud uns Donald in die Kirche ein, er singt im Kirchenchor und hat dort einen Auftritt. Ein weiterer Lehrer, den wir bislang nicht kennen gelernt hatten, sollte uns um halb zehn abholen und mit uns zur Kirche gehen.

Am nächsten Tag holte uns also Emanuel ab, und wir gingen zur Kirche. Die Kirche war sehr gut gefüllt, schätzungsweise 350 Leute waren anwesend. Im Gesamten lief der Gottesdienst viel fröhlicher ab als vergleichsweise in Deutschland, es wurde viel getanzt und mehr gesungen. Emanuel übersetzte uns alles, was in dem Gottesdienst gesprochen wurde ins Englische, was wahnsinnig interessant war, in der Kirche wird zum Beispiel auch sehr viel diskutiert, beispielsweise über das Zusammenleben im Dorf und die Rolle der Eltern in der Erziehung. Auffällig war, dass die Gemeinschaft sehr viel wichtiger ist, als in Deutschland, Emanuel belegte das mit dem Beispiel, dass ein Kind nicht nur Kind seiner Eltern ist, sondern der ganzen Gemeinschaft ist. In der Kirche kam ich aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus, die Fröhlichkeit war wirklich ansteckend, ich war glücklich.

Gegen Ende des fast vierstündigen Gottesdienstes stellten Leo und ich uns der Gemeinde auf Swahili vor, was zwar ein wenig Überwindung kostete, aber die anwesenden Menschen sichtlich erfreute. Nun weiß also jeder, dass wir gewollt sind, Swahili zu lernen. Und ich bin mir sicher, dass wir überall in diesem Vorhaben unterstützt werden, denn schon vorher wurden wir auf der Straße stets in Swahili begrüßt und lernten somit immer mehr Begrüßungsformen.

Nach der Kirche begleiteten uns Donald und Emanuel noch zu uns nach Hause, sie wollten uns zeigen, wie wir Pommes zubereiten können. Mit den beiden Lehrern verstehen wir uns bislang äußerst gut, sie erzählen uns viel und sind auch sehr interessiert am Leben in Deutschland, da sie von der IGS Linden eingeladen wurden, Ende September für zwei Wochen nach Hannover zu kommen und sich darauf sehr freuen.

Die Pommes waren wahnsinnig lecker, einfach ein wenig Öl erhitzen und später die, in Streifen geschnittenen, Kartoffeln dazu. Bis zum heutigen Tag haben wir fast ausnahmslos jeden Tag Pommes zubereitet.

Später zeigte uns Donald noch sein Haus, uns wurde bewusst, wie luxuriös unser Haus doch war, denn sein Haus, und er ist als Lehrer in der Hierarchieordnung sehr weit oben, ist deutlich kleiner und einfacher. Wir verstanden dann auch, warum bisher sich alle so für unsere Kochplatte begeisterten, hier ist es üblich über offenem Feuer zu kochen.

Für Montag lud uns Emanuel dann zu sich nach Hause, wir hatten also einen etwa 30-minütigen Fußmarsch vor uns, denn Emanuel wohnt etwas weiter unten in Fukeni. Der Weg zu seinem Haus war sehr interessant, quasi an jeder Ecke wurden wir nett begrüß und in ein kleines Gespräch verwickelt, welches im Optimalfall komplett in Swahili ablief.

Bei seinem Haus angekommen, begrüßte uns die ganze Familie herzlich, zunächst zeigte uns Emanuel sein Grundstück, bestehend aus einem Stall für Hühner, einem Kuhstall, ein Ziegenstall und ein Häuschen, welches als Wohnzimmer fungiert und ein weiteres, welches als Schlafzimmer genutzt wird.

Interessanterweise laufen hier fast alle Hühner frei rum, zum Eier legen, kehren diese dann zu ihrem Besitzer zurück. Emanuel erklärte, dass er ein paar noch im Stall halten muss, da diese noch nicht in der Lage sind, zurückzukommen, und das erst trainiert werden muss. Während des Gespräches hatten wir die Idee, dass auch wir uns zwei Hühner kaufen wollen, die dann bei Emanuel leben, was er uns angeboten hatte, so könnten wir dann jeden Morgen ein Ei von unseren eigenen Hühnern essen, eine tolle Vorstellung.

Im Wohnzimmerhaus saßen wir noch zusammen und unterhielten uns, die Familie verwöhnte uns mit Tee, Kaffee und Eiern. Später zeigte Emanuel uns dann noch, wie ein Huhn geschlachtet und zubereitet wird. Der Anblick des Schlachtens war nicht einfach für mich, es ist dann doch was anderes sich so etwas vorzustellen, als es dann wirklich zu sehen.

Emanuel musste dann für eine halbe Stunde weg, er gab uns ein Kartenspiel. Wir fühlten uns pudelwohl, er und seine Familie kümmerten sich toll um uns.

Zum Essen, das Huhn und ein bananenartiger Brei mit Kartoffeln und Avocado wurden zubereitet, kam überraschend noch Emanuels Schwiegervater aus Arusha mit seinem Sohn. Wir erlebten also erstmals ein Essen einer großen tansanischen Familie, denn auch Emanuels Eltern und seine Schwester wohnen auf dem Hof. Vor dem Essen, die Familie ist sehr gläubig, sprach der Schwiegervater ein Gebet, welches Emanuel uns wieder im Groben übersetzte.

Danach wurden die Teller verteilt, nach den beiden Ältesten bekamen wir unsere Teller, wir sind uns unsicher, ob wir diese so früh bekommen haben, weil wir Gäste sind, oder ob das andere Gründe hat, das werden wir aber hoffentlich noch herausfinden.

Das Essen war sehr lecker, wir wurden stets aufgefordert uns mehr zu nehmen, was wir auch liebend gerne taten. Nach dem Essen machten wir uns mit Emanuel, der im Übrigen Swahili-Lehrer ist und uns tagtäglich mit neuen Vokabeln versorgt, auf den Weg nach oben. Wir gingen nicht der Hauptstraße entlang sondern mitten durch die Natur, in der zahlreiche Bäume, wie beispielsweise Bananen- und Avocadobäume zu finden sind, die es in Deutschland nicht gibt. Erstmals sah ich auch die Kaffeepflanze und den Mangobaum, die Umgebung ist hier also wirklich sehr spannend, und ich werde auch dort viel lernen.

Für Dienstag verabredeten wir uns mit Donald um 9 Uhr vor der Schule. Bisher hatte ich noch nicht erwähnt, dass momentan noch Ferien sind, am Montag kommen aber die ersten Schüler wieder, die der Form Four, der Rest kommt die Woche drauf, dann geht es also richtig los.

Donald zeigte uns den Computerraum, also unseren neuen Arbeitsplatz, da wir demnächst IT unterrichten werden. Wir hatten die Gelegenheit uns ein wenig umzugucken und mit der vorhandenen Technik vertraut zu machen. Für den Nachmittag luden wir Donald und Emanuel zum Essen ein, wir wollten Reis mit roter Soße und Salat machen. Das Essen kam gut an, auch wenn sie das Ganze anders zubereitet hätten, nur der Salat war nicht ihrs. Salat in der Form ist hier wenig verbreitet, hier wird er klein geschnippelt und gekocht. Im Laufe des Abends kamen noch weitere Lehrer vorbei, auch sie wollten sich uns vorstellen, und auch diese waren uns sehr sympathisch, man kann also sagen wir wurden sehr gut hier aufgenommen.

Gestern sind wir erstmals alleine in die Stadt runtergefahren, alles ist gut gegangen, wir haben den Dalla-Dalla erwischt und hatten sogar einen Sitzplatz. In der Stadt haben wir ein paar Küchenutensilien besorgt, und wollten uns Mr.Safari vorstellen. Mr. Safari verkauft Motorräder und wir haben geplant uns in den nächsten Tagen eins zu kaufen, da dies die Mobilität deutlich steigern würde, und wir dieses nach dem Jahr im Normalfall nur mit geringem Verlust wieder verkaufen können. Viele der Dorfbewohner haben hier ein Motorrad, da die Dalla-Dalla einfach zu selten und zu unregelmäßig fahren, wir werden uns diesen Luxus wohl also auch wie unsere Vorgänger leisten.

Mr.Safari empfing uns in seinem Laden und zeigte uns ein paar Motorräder, auf seinem Hof sollen wir die Tage dann ein wenig üben, bevor wir uns in den Linksverkehr stürzen.

Vorher wurde uns schon gesagt, dass wir versuchen sollen, gegen 15h den Dalla-Dalla nach oben zu erwischen, da die späteren sehr voll werden, da die Marktbesucher sich dann mitsamt ihrer Einkäufe auf den Heimweg machen wollen. Da wir aber anscheinend die tansanische Mentalität schon teilweise angenommen haben und immer pole-pole, also langsam, langsam, machen, gelang es uns leider nicht, also quetschen wir uns mit in einen der späteren Busse. Es ist schon faszinierend, wie die Leute es hier schaffen, gut 25 Leute in einen Bus, der für zwölf Leute Platz bietet, unterzubringen mitsamt dem Gepäck und besonders faszinierend ist, dass dabei nie irgendeine Art von Stress aufkommt, sondern die Fröhlichkeit beibehalten wird.

Am heutigen Mittwoch haben wir uns mal die Zeit genommen, das Haus zu putzen oder diese Mail zu formulieren, mal sehen was heute sonst noch passiert.

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass wir uns hier von Tag zu Tag wohler fühlen und viele nette Menschen um uns herum sind. Nur das Wetter könnte ein wenig besser sein.

Richtig losgehen wird es dann mit Beginn der Schule, ich bin schon gespannt, was ich euch dann berichten kann. Auffällig ist auf jeden Fall jetzt schon, wie faszinierend eine andere Kultur und wie viel man hier lernen kann, momentan versuche ich das alles festzuhalten, mal sehen wir diszipliniert ich da bin. Ich werde euch auch auf dem Laufenden halten, wie es mit meinem Swahili vorrangeht, aber ich bin da recht optimistisch, da das sehr praktisch wäre, da hier eigentlich nur Swahili gesprochen wird.

Auch Fotos werden schon bald folgen, da muss ich mich aber erst mit dem Prinzip der dropbox vertraut machen, ich werde mich also melden, wenn das so weit ist.

Ansonsten freue ich mich über Antworten und Rückmeldungen, auch wenn es sicherlich ein bisschen dauern wird, bis ich auf diese antworte, aber ich gebe mein Bestes. Freuen würde ich mich auch, wenn ihr mir sagt, wie ihr die Art meiner Berichte findet und eventuelle Verbesserungsvorschläge macht, da es, wie ich eingangs ja schon erwähnt hatte, sehr schwer fällt, das Ganze in Worte zu fassen.

Und ein Anliegen noch, ein Lehrer hier ist auf der Suche nach einem Laptop, auf dem er mit Word etwas schreiben kann, und vielleicht hat jemand von euch ja noch ein älteres Modell zur Verfügung und könnte diesen abtreten. Denn dieser Lehrer brauch einen Laptop um studieren zu können, was sein Herzenswunsch ist, wenn da also jemand helfen kann, würde mich das sehr freuen. Meine Eltern und mein Bruder kommen mich Ende Oktober besuchen und könnten den dann im Optimalfall mitbringen.

Liebe Grüße

Marvin