Erster Monat in Nicaragua
Hallöchen an alle,
als ersten Eintrag werde ich einfach mal meine letzte Rundmail veröffentlichen:
Mittlerweile sind doch schon vier Wochen vergangen.
Auf Arbeit habe ich noch nicht allzu viel zu tun,. Naja, eigentlich müsste ich gerade ein Logo erstellen, aber brauche gerade mal ne Pause von gimp. Wir bereiten gerade einen Musikwettbewerb vor, in dem Jugendliche zwischen 13 und 25 teilnehemen können. In diesem sollen sie ein Lied schreiben (also Text und Musik) über das Thema der frühzeitigen Schwangerschaften (bei uns würde es wohl “Teenie-Schwangerschaften” heissen). Dafür sollte ich bis heute Logovorschläge machen und jetzt das endgültige erstellen. Somit habe ich letzte Woche die ganze Zeit mir beigebracht mit gimp zu arbeiten, aber mit den ganzen Internettutorials geht das ja relativ einfach.
Ansonsten war ich oft mit unterwegs in den Vierteln, wo wir noch arbeiten und habe bei den Workshops geholfen/zugeschaut. Letzte Woche waren wir Teilnehmer eines Workshops und haben Spiele gelernt, also haben wir den ganzen Workshop lang gespielt, so 72 Personen zusammen. War aber echt lustig und da wir auf Arbeitg auch mit den sogenannten dinamicas arbeiten, war es auch sinnvoll. Der Hintergrund des Workshops war “Spiele für den Frieden”. Und es war echt beeindruckend, wie man diese Spiele auf das Leben und die Personalitäten übertragen kann.
So viel also zur Arbeit.
Zur Zeit zeigt Nicaragua und seine Natur was hier so alles passieren könnte.
Letzte Woche als wir gerade vor einer Bank parkten, bebte plötzlich die Erde. In diesem Moment dachte ich gar nicht daran, dass es ein Beben sein könnte, aber als alle dann meinten es wäre eins und auch die Nachrichten über nichts anderes mehr sprachen, wurde es mir dann auch klar. Das war das Erdbeben von Costa Rica was man wohl in ganz Lateinamerika gespürt haben soll (ich weiss nicht, ob das auch in den deutschen Nachrichten war). Wegen dieses Erdbebens wurde in ganz Mittelamerika für die Pazifikküste eine Tsunamiewarnung rausgegeben, die aber später wieder aufgehoben wurde. Am folgenden Tag gab es zwischen 16 Uhr und 20 Uhr 17 kleine Beben in der Umgebung von Managua und deswegen wurde grüner Alarm ausgerufen für ein grosses Erdbeben in Managua und alle Vorbereitungen für den Fall getroffen. Auch wir zuhause haben Wasser bereitgestellt und etwas mehr Essen eingekauft, Streichhölzer, Baterien, Kerzen. Aber bis heute ist zum Glück nichts weiter passiert, ausser dass es im ganzen Land immernoch kleine Beben gibt. Durch diese allerdings ist der Vulkan San Cristobal aktiv geworden und hat am Wochenende schon Asche und Gase aus gespuckt, deswegen wurde in Chinandega, eine Stadt 2h von hier, gelber Alarm für Vulkanausbruch herausgegeben.
Gestern kam dann aber zum Glück erstmal nichts neues dazu, aber das hat die letzte Woche doch ganz schön die Leute und auch mich beschäftigt.
Trotzdem bin ich ein bisschen gereist die letzten drei Wochenenden. Am ersten waren wir in Granada, eine alte Kolonialstadt. Sehr hübsch und deswegen auch sehr touristisch. Von dort sind wir zum Mombacho gefahren, einem Vulkan dort in der Nähe.
Das zweite Wochenende bin ich zu Nele gefahren nach El Viejo. Wir haben Chinandega und Chichigalpa besucht und sind Sonntag nach Corinto zum Strand gefahren, wo wir uns beide ordentlich den Rücken verbrannt haben. Danach konnten wir uns auch erklären, weshalb die meisten Nicas komplett mit ihren Klamotten baden gegangen sind. Man konnte auch nicht richtig schwimmen. Es war mehr eine Art Wellenspringen, aber sehr schön.
Dieses Wochenende bin ich mit zwei anderen Freiwilligen, die ich über den hier existierenden Freiwilligenstammtisch kennengelernt habe, nach Masaya gefahren. Masaya ist ein kleinerer Ort etwa eine halbe Stunde südlich von Managua. In der Nähe gibt es eine Lagune und die ist echt sehr schön, so das wir beschlossen haben dort auf jeden Fall nochmal hinzufahren, um ein Bade-/Entspannungswochenende zu verbringen. Ausserdem sind wir ein bisschen über den Markt von Masaya geschlendert, obwohl schlendern wohl eher nicht das Wort ist. Durchpressen wäre angemessen. Die Gänge auf den Märkten sind immer sehr eng und es sind immer viele Leute unterwegs.
Das Reisen hier ist relativ unkompliziert mit den gelben amerikanischen Schulbussen und vorallem günstig.